Aus Taiwan haben wir neue Gaoshancha erhalten, also Kugelblatt-Oolong, die auf über 1000 Meter über Meer angebaut werden. Sie gelten zurecht als Königsklasse der taiwanesischen Kugelblatt-Oolong, die Tees von auf grosser Höhe gelegenen Teegärten ergeben feine Aromen, mineralische Noten und viele sanfte Nuancen, im Chinesischen mit Shanyun, «Charme, Essenz der Berge».
Vom La La Shan konnten wir erneut von der gelagerten Ernte 2014 nachkaufen, der über Holzkohle geröstet wurde und in Taibei gelagert wurde. Aus Ta Ta Jia, am Berg Yushan gelegen, haben wir einen sehr schönen frischen, hellen Tee aus dem Jahr 2024 gekauft.
Beide sind typische High Mountain Teas, in traditioneller Machart genügend oxidiert, also richtig gut produzierte Oolong. Sehr viele taiwanesische Oolong werden früh gepflückt sowie nur wenig geschüttelt und gekühlt oxidiert, wodurch sie blumig-grasig duften, im Geschmack jedoch an Fülle verlieren und auch durch das fast noch unreife Pflückgut adstringierend wirken.
Aus Shizhuo am Berg Alishan haben wir einen sehr schönen insektenbefallenen High Mountain Tea kaufen können. A Li Shan Gui Fei wurde im November geerntet, nachdem im Spätsommer/Früherbst die Zikaden den Teegarten befallen hatten.
Dongding ist ein weiterer berühmter Teeberg auf Taiwan, allerdings liegt er «nur» 800m über Meer, also sind die echten Dongding-Tees keine High Mountain Teas. Allerdings ist das Teegebiet Dongding auf der Ebene auf dem Berg sowie um den Berg herum sehr klein, Tee im Stil Dongding wird auch ausserhalb des kanonischen Originalgebietes produziert, was auf Taiwan völlig normal ist. Dongding-Stil heisst eher dunkel produzierte Kugelblatt-Oolong, also mehr Oxidation und Röstung. Selbstverständlich werden auch hier die modernen Varianten grüner und «unreifer» produziert. Neu führen wir einen wunderbaren, klassisch verarbeiteten Lao Dong Ding von einem etwas südlich vom Dongding gelegenen Berggebiet auf 1300 Metern Höhe, man könnte also paradoxerweise von einem High Mountain Dong Ding Tea sprechen…