Zu Beginn unserer Einkaufreise im Frühling 2024 hatten wir in Dingshan, Yixing die Gelegenheit Teezubehör zu besorgen. In einem faszinierenden Holzwarenladen erhielten wir verschiedene Accessoires: Teelöffel, Präsentierschalen, Pu-Er Messer, Zangen, Tücher und mehr. Allesamt Utensilien die für Gong-Fu-Cha, die chinesische Teezubereitung, benützt werden.
In einem Laden, der ausschliesslich Chachong (Teapets) verkaufte, verbrachten wir einige Stunden mit dem Suchen, Aussortieren und Verpacken von kleinen Tierskulpturen. Dazu kredenzten die GastgeberInnen wunderbaren Yixing-Hongcha, den lokalen Schwarztee. Chachong erfreuen sich bei Länggass-Tee äusserster Beliebtheit: von den jeweiligen Sorten packten wir alles ein, was sie an Lager hatten.
Weil die Post am Sonntag nicht offen hatte, durften wir zusätzlich zu den Kisten mit Teezubehör ein paar hundert Chachong von Yixing nach Jingdezhen transportieren. Da die härzigen Dinger aus massivem Ton geformt sind, waren das mehr als 80 Kilogramm Gepäck für zwei. Im piekfeinen Hochgeschwindigkeitszug boten wir mit den übergrossen Rucksäcken und den Kartons wieder einmal einen netten Anblick für unsere Mitreisenden.
In Jingdezhen angekommen nahmen wir ein paar weitere Hürden, allen voran China Post, die partout nicht zulassen wollte, dass wir den Miniaturstreichelzoo in die Schweiz exportieren. Kaspars beharrliches Chuzpe sei Dank, liessen sie uns schliesslich gewähren. Sogar die Pu-Er Messer, schmeichelnd als "Tee-Nadel" bezeichnet, die als Waffe in einem Auslandpaket streng verboten war, kriegten wir gestempelt.
Geduldig sahen wir der Postbeamtin zu, wie sie begann jedes einzelne (!) Chaochong auszupacken, es zu begutachten, und anschliessend wieder einzupacken. So hatten wir die Gelegenheit Pendenzen übers Handy zu erledigen und, viel spannender, die hiesige Ausprägung des scheinbar globalen Phänomens des Postfillialen-Detailhandels zu studieren. In der Schweiz Gutscheinkarten und Schreibwaren, in Jingdezhen Reiskocher und Frittieröl.
Nach etwa einer Stunde wurde die Beamtin der Sache überdrüssig und der Vorschrift zu trotz winkte sie die Ware mit der Bemerkung durch, das Zeug schaffe es eh nicht durch den Zoll.
Einige Wochen später kam alles unbeschadet in Bern an, hier nun unsere Neuheiten an Teezubehör: