Immer wieder stehen wir vor der Frage, ob frische Grüntees nicht sofort nach Ankunft genossen werden sollen. Andererseits ist oft noch nicht alles der alten Ernte ausverkauft. Die frischen Tees leben - selbstverständlich - von der unglaublichen Frische, werden allerdings von einer klaren, manchmal zu starken herben, adstringierenden Note begleitet. Ein Jahr und länger gelegene Grüntees sind weicher, gesetzter, sanfter; die Röstung ist deutlich besser in den Tee eingearbeitet.
Zu frisch sollte Grüner Tee nicht getrunken werden, von der Verarbeitung her ist zuviel Hitze drin, die Adstringenz ist zu stark. Zu lange gelegene Grüntees sind langweilig, olivgrün, dumpf. Allerdings kann bei guter Lagerung - luftdicht und gekühlt - die Oxidation und somit die Alterung stark verlangsamt werden. Wir werden in einer Degustation sehen, wem was besser schmeckt. Oft ist es auch Geschmacksache....

Degustation:
Wir haben jeweils die alten und neuen Ernten nebeneinander verglichen. Welcher jeweils der 2024er, welcher der 2025er war wurde am Schluss aufgelöst.
In einer grossen Gruppe haben wir fünf Tees, jeweils einer 2024 und einer 2025, nebeneinander in eier Löffeldegustation verglichen. 3g Tee liegen in einer grossen Schale und werden mit 80°C warmem Wasser aufgegossen. Mit einem Löffel wird jeweils ein Schluck in eine Tasse gegossen. Mit abnehmender Wassermenge werden die Tees stärker. Danach werden sie erneut mit Wasser aufgegossen.

Die andere Hälfte hat in zwei Gruppen die beiden letzten Tees im Gongfucha degustiert, in zwei Runden mit jeweils der 2024 und der 2025er Ernte. Hier war neben dem Erntejahr auch die verwendete Teepflanzenvarietät verschieden, die neuen Ernten wurden jeweils aus einer neueren Sorte hergestellt. Es wurden jeweils 3g Teeblätter mit 80°C warmem Wasser aufgegossen in einer Glaskanne, 3 Aufgüsse zu je zwei Minuten.

Nach der Hälfte der Zeit wurden die Gruppen getauscht und absolvierten je das andere Programm.