Cha Ma Gu Dao – Wu Yi Yan Cha und die Sidamingcong

Cha Ma Gu Dao  /  CMGD 14 Aug 2025
Degustation von Tee-Raritäten Im Rahmen der Gesellschaft für Teegenuss 'Cha Ma Gu Dao'. Freitagabend 15.08.2025 ab 18.30 Thema: Dunkle Oolong aus Fujian – Wu Yi Yan Cha und die berühmten Sorten Sidamingcong

Die Wuyi-Berge im Norden der Provinz Fujian gelten als eines der klassischen chinesischen Oolong-Gebiete. Die aus dem Süden der Provinz Fujian kommende Oolong-Verarbeitung wurde hier mit der aus der nördlicher gelegenen Provinz Anhui stammenden Holzkohleröstung vereint. So entstanden die Wu Yi Yan Cha («Wuyi Felsentee»), die typischerweise dunkel verarbeitet, holzkohlegeröstet und mineralisch sind. Die Mineralität ist in allen Yan Cha zu finden und hat vermutlich mit der Bodenbeschaffenheit des Terroirs zu tun: Die Landschaft zeichnet sich durch emporragende Felsformationen mit steilen Klippen aus, der Boden ist felsdurchsetzt. In der Degustation haben wir uns die vier berühmten Sorten (Sidamingcong) zu Gemüte geführt.

Si Da Ming Cong bedeutet wörtlich «vier gross hochrangig Busch», das letzte Wort in diesem Fall als Varietät oder Sorte interpretiert. Diese vier Worte beziehen sich auf die vier berühmten Varietäten der Wuyi Yancha und die daraus zubereiteten Getränke. In der klassischen Auffassung zählen die heute im Gongfucha degustierten Tees dazu. Allerdings ist diese Auflistung nicht genau definiert, häufig werden auch die Varietäten Shui Xian oder Ban Tian Yao anstatt einer der zuvor genannten Sorten dazugezählt.

Gute Wuyi Yancha zu finden ist nicht immer leicht… Einerseits ist das originale Anbaugebiet, das stark zum typischen Charakter der Felsentees beiträgt, sehr klein. Andererseits gibt es unzählige Varietäten, von den meisten aber nur sehr kleine Mengen angebaut und verarbeitet werden. Und auch hier gibt es grosse Unterschiede: Von Shui Xian und Rougui als heute sehr gefragte Wuyi-Varietäten wachsen um ein Vielfaches mehr Teebüsche als beispielsweise von Bai Ji Guan, einer sehr selten gewordenen Varietät. Und zu guter Letzt ist, wie immer beim Tee, die Qualität des fertigen Produkts entscheidend. Das fällt gerade bei Oolong ins Gewicht, da diese Kategorie eine Vielzahl Verarbeitungsschritte bedarf, die viel Aufmerksamkeit und Erfahrung bedürfen. Bei den Yancha spezifisch kommt noch die Holzkohlerüstung dazu, die gut ausbalanciert sein muss und den Charakter des Tees nicht überdecken soll.

Vergleiche auch den Eintrag zu den neuen Ernten der Wuyi unter News&Teegeschichten, Link rechts.

Degustation: Wu Yi Yan Cha und die Sidamingcong

Begrüssungstee: Wu Yi Oolong Grade 2 (Brut)

Kalt angesetzt und nach 12 Stunden ziehen im Kühlschrank mit Sprudelwasser verdünnt. Die Kohlensäure betont die Mineralität des Yan Cha.

Vier Tees hintereinander im Gong Fu Cha, jeweils 3g während einer Minute bei 90°C:

Da Hong Pao

Ein typischer Dahongpao («Grosse Rote Robe») in sehr guter Qualität, für einen Wuyi Yancha vergleichsweise leicht über Holzkohle geröstet.

Bai Ji Guan

Ein mittlerweile seltener Wuyi Rock Tea in Top-Qualität. Baijiguan heisst wörtlich «Weisser Hahnenkamm» und bezieht sich auf die sehr hellen, frischen Blätter.

Shui Jin Gui

Die typischen mineralischen Noten sind sehr präsent, ohne wie bei anderen von den brotigen Röstnoten überlagert zu werden. Shui Jin Gui bedeuter «Goldene Wasserschildkröte».

Tie Luo Han

Typisch für Tieluohan («Eiserner Weiser») sind die starke Holzkohleröstung und ausgeprägte mineralische Noten.


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